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Nach wie vor werden gefälschte Lager nach Europa importiert. Die meisten Käufer dieser Produkte haben nicht die Absicht, Fälschungen zu erwerben. Was können Sie tun, um die Echtheit der Lager sicherzustellen? Und wie erkennt man gefälschte Lager?
In den meisten Fällen werden Anwender von Wälzlagern am Lieferort - sei es im eigenen Wareneingang oder vor Ort - nicht zwischen echten und gefälschten Lagern unterscheiden können. Sie sind daher zunächst auf eine vertrauenswürdige Lieferkette angewiesen.
Bei NSK-Produkten bedeutet dies, dass Sie die Lager über einen autorisierten Distributor oder Händler beziehen sollten. Dies ist jedoch nicht möglich, wenn Lieferanten und Serviceunternehmen mit Reparaturen an Systemen wie Elektromotoren, Pumpen, Getrieben und Lüftern beauftragt werden. Herstellerunternehmen sollten daher ihre Lieferanten daraufhin überprüfen, ob sie sich der Risiken von Nachahmerprodukten bewusst sind und entsprechende Kontrollen durchführen.
Wenn Zweifel an der Echtheit von Wälzlagern bestehen, gibt es einige Hinweise, die diese Annahme als wahr oder falsch stützen:
Die Echtheit ausgewählter Wälzlager, auch Hochpräzisionslager, kann mit der App „NSK Verify“ überprüft werden. Beim Lesen des 2D-Codes prüft es nicht nur die Echtheit des Lagers, sondern auch die Anzahl der Zugriffsversuche anhand der Produkt-ID, der individuellen Identifikationsnummer und – in herkömmlichen Lagern – der 20-stelligen Produktnummer.
NSK-Verify-App prüft Industriewälzlager auf Echtheit
Zur Identifizierung seiner Wälzlager versieht Schaeffler diese mit einem Data-Matrix-Code. Diese kann jeder Nutzer in der App „OriginCheck“ einscannen und so die Wälzlager überprüfen. Einen Rückblick bietet auch die Serviceplattform oneIDentity +, die im Rahmen der Initiative „Hersteller gegen Produktpiraterie“ (MAPP) gegen Produktpiraterie kämpft.
SKF Lagerbenutzer können mit der „Authenticate App“ prüfen, ob das Lager echt ist. Die App weist den Benutzer an, wie das Produkt zu fotografieren ist und stellt automatisch eine Anfrage in einem einzigen Vorgang. SKF Experten prüfen dann die Informationen und stellen fest, ob es sich um ein Original oder eine Fälschung handelt.
Die Folgen von Wälzlagerfälschungen können gravierend sein: Diese reichen von einer eingeschränkten Maschinenverfügbarkeit bis hin zum Ausfall von Radlagern in Zügen. Daraus resultieren nicht nur Produktionsausfälle und hohe Wartungskosten, sondern auch Gefahren für Menschen. Deshalb hat die World Bearing Association (WBA) das Thema weltweit aufgegriffen („Stop Fake Bearings“) und bietet auch eine App an, die Plagiate von namhaften Herstellern wie JTEKT (Koyo), Nachi, NTN, NSK, Schaeffler erkennt , SKF und Timken erkennt: Die WBA Check App.
Die World Bearing Association (WBA) und Wälzlagerhersteller raten:
Werden Wälzlager ausschließlich nach dem Stückpreis eingekauft, kann der Einkauf von vermeintlichen Schnäppchen letztlich teuer werden. Dann steigt die Gefahr, gefälschte Lager zu beschaffen. Dieses Risiko wird zu oft ignoriert – mit der Folge, dass der Maschinenhersteller oder sein Kunde höhere Betriebs-, Reparatur- und Stillstandskosten tragen müssen. Dieser Mehrpreis ist fast immer höher als die Einsparungen bei der Beschaffung.
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