Test: Hat Everjump das Fitness-Springseil neu erfunden?

2022-06-03 21:06:41 By : Mr. Jery Huai

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Seilspringen ist ein absoluter Kalorien-Killer, das ist inzwischen wissenschaftlich bewiesen. Manche Experten behaupten sogar, 10 Minuten Seilspringen seien so effektiv wie 30 Minuten Jogging. Fakt ist: Letztendlich hängt der Kalorienverbrauch von der Intensität des Workouts und von individuellen Faktoren ab und das Springseil ist ein tolles Tool für Abnehmwillige. Das Springseil des Berliner Startups Everjump soll sogar beim Muskelaufbau helfen. Wir haben das Trainings-Tool ausprobiert.

Schon beim ersten Blick auf das Produkt wird klar: Mit dem klassischen Schulhof-Springseil hat das Everjump-Springseil nicht mehr viel zu tun. Die Griffe sind ergonomisch geformt, haben eine Anti-Rutsch-Oberfläche und Kugellager, damit sich alles reibungslos dreht. Ob die Everjump-Gründer damit in der VOX-Sendung „Die Höhle der Löwen“ punkten?

Der Clou am Everjump-Seil: Es lässt sich durch ein spezielles Clip-System mit wenigen Handgriffen austauschen – und zwar gegen ein Seil, das leichter oder schwerer ist.

Etwas happig sind die Preise, denn das günstigste Everjump-Set kostet bei Amazon aktuell 59,99 Euro (Speed-Set), das Beginner-Set 79 Euro. Zum Vergleich: Ein normales Fitness-Springseil* ist ab 10 Euro zu haben.

Bisher war Seilspringen (oder „Rope-Skipping“, wie die Sportart heute heißt) eher eine Cardio-Sportart, die hauptsächlich Ausdauer und Fettverbrennung gepusht hat, oder eine Aufwärm-Methode für Boxer und Bodybuilder. Durch den Einsatz gewichteter Seile soll auch Muskelaufbau am Oberkörper möglich sein.

Die Vorteile des Springseil-Trainings im Überblick:

Wow, was für ein Paket! Wer die Everjump Pro+-Fitnessmatte* für 119 Euro mitbestellt, kommt schon ins Schwitzen, bevor das erste Seil geschwungen wurde. Allein die Matte wiegt nämlich 3,2 Kilogramm (Maße: 150 x 95 x 1.3 cm) und der Karton hat ebenfalls ein ordentliches Kampfgewicht. Wenn alles in die Wohnung gewuchtet ist, beginnt das große Auspacken – und Staunen.

In der Packung liegen sechs Seile mit unterschiedlichen Farben und Gewichtsklassen sowie die beiden Handgriffe, die aussehen wie Nunchakus aus dem Fachhandel für Samurai-Bedarf.

Alles ist ordentlich verpackt und durch spezielle Kabelbinder befestigt. Das macht einen richtig guten ersten Eindruck. Die Seile fühlen sich hochwertig an, genau wie die Griffe, die angenehm in der Hand liegen.

Eine Anleitung ist beigelegt – allerdings wird darin nicht erklärt, wie das Clip-System zum Wechseln der Seile funktioniert. Dafür hätten wir uns eine Schritt-für-Schritt-Anleitung gewünscht, die wir nach kurzer Recherche bei Youtube gefunden haben. Selbsterklärend ist die Clip-Funktion nicht unbedingt, auch wenn sie im Endeffekt genial einfach ist und zuverlässig funktioniert.

Schritt 1: Das Handstück greifen und am Metallkopf festhalten. Den Metallzylinder nach unten ziehen und so die Öse für das Seil freilegen.

Schritt 2: Jedes Seilende hat ein Metallende, das in die Öse passt. Einfach einrasten lassen, den Zylinder des Griffs wieder hochschieben – fertig.

In der Everjump-App finden sich Hunderte Fitness-Workouts, die sowohl mit als auch ohne Seil funktionieren. Um ein Gefühl für das Seil zu bekommen, sollten Anfänger zunächst aber ohne App üben. Die Frage ist nur: Wo?

In der Stadtwohnung ist das Seilspringen nicht zu empfehlen – es sei denn, man möchte gezielt den Nachbarn auf den Geist gehen. Vor allem Nachbarn, die unter einem wohnen, denn das Springseil macht bei jedem Bodenkontakt laute Geräusche, hinzu kommen die (noch lauteren) Hüpfgeräusche des Trainierenden. Außerdem ist ein ordentlicher Aktionsradius nötig, damit das schwingende Seil nicht den teuren OLED-Fernseher oder die Lieblings-Vase der Partnerin zerdeppert. Also, lieber ab nach draußen. Aber auch dort ist eine ruhige Trainings-Ecke mit festem Untergrund und viel Platz ratsam.

Das Training selbst ist angenehm anstrengend. Mit den leichten Seilen gelingt auch Anfängern fix der Einstieg ins Everjump-Workout. Der Seilwechsel funktioniert innerhalb von 20 bis 30 Sekunden – was erfreulich schnell ist, aber für Intervall-Workouts mit sehr kurzen Pausen wohl etwas zu langsam. Wer den Muskelaufbau-Effekt nutzen möchte, sollte mit den schweren Seilen trainieren und Crossovers machen (koordinativ anspruchsvoll, deshalb eher eine Übung für Fortgeschrittene).

Anfänger riskieren mit den schweren Seilen (500 und 810 g) blaue Zehen, weil das Seil häufiger mal am Fuß hängen bleibt, wenn die Sprungtechnik noch nicht perfekt ist. Für Einsteiger bietet sich daher das Beginner-Set mit 125-Gramm-Seil an.

Fortgeschrittene sind mit einer Auswahl von 3 bis 5 Seilen gut bedient – je nachdem, wie häufig sie trainieren und wie wichtig ihnen dabei Abwechslung ist. Trainierte Kraftsportler oder regelmäßige Fitnessstudio-Gänger werden mit den Everjump-Seilen keine Muskelberge aufbauen, aber das Tool ist ideal für ein forderndes Warm-up oder ein unterwegs-Workout (gerade mit der App, die Workout-Ideen ohne Ende liefert).

Unterm Strich ist Everjump keine Fitness-Revolution, aber durchaus eine sinnvolle Evolution des Springseils.

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Zum Staffelfinale machen die Löwen Luftsprünge. Nico Rosberg beweist seine Fitness und testet Everjump, das Springseil von Moritz Lienert (28) und Julian Fuchs (30). Doch springen Nico und die anderen Investoren auch auf einen Deal an?