Zehn Jahre später Karriere gestartet

2022-07-09 02:22:08 By : Ms. Joanna Ho

Ehemalige Kinder des Stöbertage-Projektes starten jetzt ihre Ausbildung bei GEA

So geht erfolgreiches Akquirieren: mit fünf Jahren „Stöbertag“ bei der Firma GEA, dem nach eigenen angaben weltweit größten Systemanbieter für die Nahrungsmittel-, Getränke- und Pharmaindustrie. Mit 15 Jahren ebendort Start der eigenen Ausbildung.

Das bei den Kindergärten beliebte „Projekt Stöbertage“, das von verschiedenen Oelder Unternehmen seit nunmehr 13 Jahren angeboten wird, ist in diesem Jahr nach coronabedingter Pause wieder erfolgreich durchgeführt worden.

Die Stöbertage sollen bei Kindern ein frühes Interesse für Naturwissenschaften wecken und sie von Technik im Alltag begeistern.

Das Unternehmen GEA (Systemanbieter für die Nahrungsmittel-, Getränke- und Pharmaindustrie) startete damals am Standort Oelde als einer der ersten Pilotpartner und kann eine durchweg positive Bilanz für das Konzept ziehen. Hinsichtlich der eigenen Nachwuchsförderung trägt das Erfolgsmodell „Stöbertage“ die ersten greifbaren Früchte für das Unternehmen: Manuel Achmedow und Bastian Bieler nahmen als Fünfjährige selbst am Projekt teil. Der Clou: Zehn Jahre später entschieden sich beide für eine Ausbildung bei GEA.

Und die nächste Generation hat auch schon Feuer gefangen: die Kinder des Oelder Marienkindergartens haben beim „Projekt Stöbertage“ mit den Auszubildenden von GEA fleißig an der Fräsmaschine gearbeitet. Sie stellten einen besonderen Würfel in Form einer Separatorentrommel her. Zunächst fertigten die Kinder dazu mit den Azubis den runden Boden an der Drehbank. Zahlen und Nummern wurden eingraviert und sogar eine kleine Kugel für das Kugellager mit dem Brenner geschwärzt. Jetzt können die Kinder den Würfel zuhause beim Spielen ausprobieren.

Ein wenig Zeit blieb noch nach der Fertigstellung. „Wollen wir noch mal an die Fräsmaschine gehen?“, fragte Azubi Liam Lutz seinen kleinen Gast Arda. Das wurde mit leuchtenden Augen bejaht. Dieses Leuchten kennen Bastian Bieler und sein Kollege Manuel Achmedow ganz gut. Sie können diese Begeisterung bestens nachvollziehen – sie haben nicht ohne Grund ihren Ausbildungsberuf zum Industriemechaniker oder Mechatroniker bei GEA gewählt. Denn sie waren vor zehn Jahren selbst als Kindergartenkind bei GEA zu Gast – und durften jetzt beim „Projekt Stöbertage“ den interessierten Nachwuchs selbst durch das Ausbildungszentrum führen. Ein Zufall?

Früh gewecktes Interesse macht Lust auf mehr. „Vielleicht ist es Zufall“, sagt Ralph Hackelbörger, Ausbildungsleiter bei GEA. „Aber wir sind sicher, dass all das, was die Kinder an diesem Tag erleben, zum Nachdenken anregt. Diese frühe Art der naturwissenschaftlich-technischen Bildung macht dann schließlich Lust auf mehr – und führt dann eventuell Jahre später tatsächlich zur Bewerbung bei den teilnehmenden Firmen, so wie jetzt bei uns“, erklärt Ralph Hackelbörger.

Das „Projekt Stöbertage“ hat einen weiteren positiven Effekt: „Wir sehen hier nicht nur begeisterte Kinder, die stolz sind, dass sie etwas Praktisches mit ihren eigenen Händen hergestellt haben. Auch unsere Auszubildenden sind höchst engagiert dabei“, erklärt Ralph Hackelbörger.

Denn sie gestalten das ganze Konzept mit, bereiten den Tag und die Räume vor und übernehmen die Verantwortung für die kleinen Schützlinge. „Das schärft den Verstand und steigert auch ihr eigenes Selbstbewusstsein. Für uns ist das Projekt definitiv ein Erfolgsmodell, das wir in den kommenden Jahren weiterführen.“

Das Projekt Stöbertage wurde 2009 von der Stadt Oelde, dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe, dem Initiativkreis Wirtschaft Oelde und der Initiative Zukunft durch Innovation in NRW in Kooperation mit allen Kindertageseinrichtungen in Oelde gestartet. Vier- bis Sechsjährigen wird an einigen Tagen ein spielerischer Zugang zu den Aufgaben von Firmen und Institutionen ermöglicht.

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