Salzbachtalbrücke: B263 bis Wiesbaden ab Montag wieder frei, Bahn ab 22.12. - 350.000 Euro Schaden pro Tag durch Brückengau | Mainz &

2021-12-13 11:51:04 By : Ms. Clara Lin

Das ist ein echter Meilenstein: Sechs Monate nach der Vollsperrung der Salzbachtalbrücke soll am Montag die Bundesstraße 263 nach Wiesbaden wieder für den Verkehr freigegeben werden. Ab Montagmittag werde die Fahrspur in Richtung Wiesbaden freigegeben, teilte die Autobahn GmbH West mit, am Dienstag folgt eine Fahrspur stadtauswärts. Auch auf der Bahnstrecke nach Wiesbaden rollen vor Weihnachten wieder Züge. Inzwischen werden die Schäden durch den Brückengau immer deutlicher: Die Handelskammer Wiesbaden hat jetzt einen Schaden von 350.000 Euro für Gewerbetreibende und Pendler berechnet – pro Tag.

Am 18. Juni stürzte die Autobahnbrücke A66 über das Salzbachtal bei Wiesbaden mit einem Knall ab, als ein Brückenlager aufgab und die Betonbrücke dann durchhängte. Der Schaden war so groß, dass die 300 Meter lange Autobahnbrücke sofort komplett gesperrt werden musste – es bestand akute Einsturzgefahr. Davon waren aber nicht nur die rund 80.000 Pendler betroffen, die nach offiziellen Angaben täglich die Salzbachtalbrücke auf der A66 passierten, die darunter liegende Bundesstraße 263 und die Hauptbahnstrecke nach Wiesbaden gesperrt werden mussten – und blieben es die letzten sechs Jahre Monate.

Jetzt kommen zumindest die Verkehrswege unter der ehemaligen Brücke wieder: Bereits am 13. Dezember mittags könnte der Verkehr auf der B263 wieder stadteinwärts rollen, teilte die Autobahn GmbH West am Freitag mit. Fotos des Unternehmens zeigen, wie die Fahrspuren der Autobahnauffahrt zwischen A671 und Mainzer Straße frisch asphaltiert werden. Ab Dienstagmittag soll auch eine Fahrspur stadtauswärts zur Verfügung stehen, hieß es. Bis Ende der Woche wollen sie alle Arbeiten im Fahrstreifenbereich abgeschlossen haben, damit Verkehrsteilnehmer den Bereich wieder uneingeschränkt passieren können.

Mit der Wiedereröffnung der B 263 bekommt Wiesbaden nun eine von drei wichtigen Hauptverkehrsadern für die Fahrt in die Innenstadt zurück, den Startschuss für die Wiederaufnahme der Verkehrsinfrastruktur unter der gesprengten Brücke gibt der ebenfalls restaurierte Radweg: Hier Sie können zum Wochenstart uneingeschränkt radeln, teilte die Autobahn GmbH mit. Auch die Bahnstrecke soll wie versprochen noch vor Weihnachten folgen: Seit dem 4. Dezember reparieren Teams der Deutschen Bahn und Fachfirmen die Bahnstrecke unter der ehemaligen Autobahnbrücke, die von Schutt und Sandbergen geräumt wurde.

Für den spektakulären Abbruch der Salzbachtalbrücke am 6. November mussten die Gleise und Oberleitungen demontiert werden. Nach der Bilderbuch-Detonation mussten 15.000 Tonnen Schutt und rund 50.000 Tonnen Sand und Kies, die zum Schutz der Bahn- und Straßenbauwerke unter der Brücke aufgeschüttet worden waren, geräumt werden. Dies gelang in Rekordzeit: Seit dem 4. Dezember wurden die insgesamt fünf Gleise inklusive Oberbau mit Schienen, Schwellen und Schotter instand gesetzt, Oberleitungsmasten neu errichtet und Oberleitungsanlagen, Zuleitungen und Signaltechnik wiederhergestellt, teilte die Deutsche Bahn mit: On 22. Dezember, die Route wird wieder freigegeben.

Verkehrsplaner der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) haben nun auch die Hindernisse untersucht, die die Brückensperrung für Pendler bedeutete: Demnach stieg die durchschnittliche Fahrzeit der Pendler sowohl für den Hin- als auch für den Rückweg um 50 Prozent . In einer Online-Umfrage unter mehr als 1.300 Personen aus dem Rhein-Main-Gebiet gaben fast 70 Prozent der Befragten an, von der Sperrung direkt betroffen zu sein: Sie fuhren meist über die Salzbachtalbrücke, über die Mainzer Straße oder zum Wiesbadener Hauptbahnhof. 25 Prozent waren indirekt betroffen, da die Sperrung mehr Verkehr auf ihren Strecken bedeutet.

Eine Mehrheit der Befragten musste ihr Pendlerverhalten deutlich ändern, beispielsweise ging die Bahnnutzung um 45 Prozent zurück, aber auch die Pkw-Nutzung ging während der Sperrung leicht zurück – wohl wegen der erheblichen Staus in Wiesbaden. Rund 60 Prozent der Befragten konnten jedoch keine Alternative nutzen, die einzige Kompensation ist meist der Wechsel ins Homeoffice. „Insgesamt waren die Befragten mit den von ihnen genutzten Verkehrsmitteln während der Schließung weniger zufrieden“, sagte die Frankfurter Professorin für Verkehrsplanung, Petra Schäfer. Lediglich sieben Prozent aller Befragten planten, ihr verändertes Mobilitätsverhalten beizubehalten oder in Zukunft ganz anders zu reisen.

Die Wirtschaft im westlichen Rhein-Main-Gebiet vermeldet sogar eine erhebliche Schande: Jeder Tag im Brückengau kostet mindestens 350.000 Euro pro Tag, das haben jetzt die Wirtschaftskammern Mainz und Wiesbaden bekannt gegeben - Berechnungen der Industrie- und Handelskammer Wiesbaden haben ergeben das. Berechnet wurden die Mehrkosten durch zusätzliche gefahrene Kilometer durch Umleitungen, zusätzliche Personalkosten für den Lkw-Verkehr und entfernungsabhängige Zeitkosten für den Pkw-Verkehr. Die gleiche Methodik wird auch für die Berechnungen des Bundesverkehrswegeplans verwendet.

Allein der Mainzer Spedition Zahn würde durch den Mehraufwand bei ihren Transporten ein wirtschaftlicher Schaden von mehreren zehntausend Euro im Monat entstehen. „Für unsere Kunden werden chemische Produkte aus dem Raum Lahnstein nach Frankfurt am Main transportiert“, erklärt Geschäftsführer Mathias Zahn: „Nur für dieses eine Geschäft verlieren wir durch einen längeren Transportweg bereits einen monatlichen Umsatz von 18.000 Euro.“ Hinzu kämen Mehrkosten von knapp 5.000 Euro im Monat, berechnete Zahn.

So seien in den vergangenen sechs Monaten bereits Schadenssummen von mehr als 52 Millionen Euro angehäuft worden, kalkulierte die IHK, und das sei die absolute Untergrenze: „Die tatsächlichen Kosten dürften deutlich höher liegen“, betonte der Präsident der IHK Wiesbaden Handel, Christian Gastl - weil die Zahl der betroffenen Pendler viel höher ist. Berechnungsgrundlage waren nämlich die 80.000 Fahrzeuge, die nach offiziellen Angaben normalerweise täglich die Salzbachtalbrücke passieren.

Individuelle Umsatzeinbußen und Produktivitätsverluste im Unternehmen, aber auch Umwelt- und Gesundheitskosten, hätten bei der Berechnung nicht berücksichtigt werden können. Bis zur geplanten Wiedereröffnung des südlichen Brückenteils Ende März 2023 schätzt die IHK die Gesamtkosten auf über 190 Millionen Euro. „Der Abriss der Brücke war ein wichtiger Zwischenschritt zum Neubau, aber unsere Mitglieder müssen Tag für Tag für die Vernachlässigung der Verkehrsplanung aufkommen“, schimpfte Gastl. In Staus und auf Umleitungsstrecken geht täglich wertvolle Zeit verloren.

Angesichts des „dramatischen wirtschaftlichen Schadens, dass jeden Tag die Brücken geschlossen werden“ haben die IHK-Präsidenten von Mainz und Wiesbaden nun ihre Forderungen an die Politik erneuert, die sie bereits im Sommer in der Resolution „Brücken bauen für die Wirtschaft“ formuliert hatten: „Wir brauchen eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Politik“, fordern die Wirtschaftsvertreter: Deshalb müsse die Politik „jetzt aktiv werden und die regionale Mobilität in allen Rathäusern und Parlamenten zum obersten Gebot machen“ – und das gilt für links wie rechts des Rheins.

Infos & zu Mainz &: Mehr zum Abriss der Salzbachtalbrücke am 6. November hier in Mainz & zum anschließenden Aufräumen hier. Fotos und Videos der Aufräumarbeiten sowie aller weiteren Bauarbeiten rund um die Salzbachtalbrücke finden Sie auch hier bei der Autobahn GmbH im Internet.

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