QVIST Freilauf: kleiner Engagementwinkel, leicht, satter Sound, made in Germany | BIKE

2022-08-20 02:12:25 By : Ms. Claire S

Qvist hat auf der Eurobike Naben und insbesondere einen Freilauf vorgestellt - der erste mit Zahnscheibensystem und 128 Rasterpunkten. Das junge Unternehmen aus Dresden verspricht mit dem zum Patent angemeldete Double-Ratchet-System einen kleinen Eingriffswinkel, satten Stereosound und geringes Gewicht. BIKE hat dem Team sechs Fragen gestellt.

Hinter Qvist steckt ein dreiköpfiges Team und eine Ausgründung der Technischen Universität Dresden. Der Name kommt aus dem Altschwedischen und bedeutet Zweig. Das soll die Liebe der Gründer zur Natur versinnbildlichen und gleichzeitig erinnert der Freilaufmechanismus optisch an die Äste und Zweige einer Kiefer.

Zur bisher gezeigten Produktpalette von Qvist gehören zwei Hinterradnaben und zwei Vorderradnaben, einmal für den Boost- und einmal für den Non-Boost-Standard.

Die Boost Vorderradnabe ist passend zur Hinterradnabe, denn sie folgt den gleichen Design Prinzipien. Die Unternehmensgründer sind zu Scherzen aufgelegt, sie garantieren, dass diese Vorderradnabe ganz ohne Engagement-Points kommt und in beide Richtungen frei drehbar ist. Auch hier werden große Lager eingesetzt, die aus Edelstahl gefertigt sind. Die Scheibenbremsaufnahme ist für 6-Loch-Scheiben. Alle Teile, die aus Aluminium gefertigt sind, bestehen aus der Legierung 7075-T6.

Die Hauptunterschiede zwischen Boost und Non-Boost ist die Breite der Achse, welche an der Hinterradnabe 142 Millimeter beträgt. Die Bremsscheibenaufnahme kommt mit Centerlock-Standard.

Made in Germany, assembled in-house in Dresden

Es kommen die gleichen Edelstahllager zum Einsatz, da sie und zuverlässig sind. Der einzige Unterschied, den es gibt ist, dass diese Vorderradnabe auch als Version mit nur 24 Speichenlöcher verfügbar sein wird.

Willem Rijper: Roman und Alfred sind Ingenieure und leidenschaftliche Radfahrer. Oder vorrangig Radfahrer? Wie dem auch sei: Sie waren nicht zufrieden mit ihren Naben. Einige sind kaputt gegangen. Mit einem Wechsel auf Naben mit Zahnscheibenfreilauf verschwanden die Probleme der Kurzlebigkeit. Allerdings entstand dadurch ein neues Problem: der Eingriffswinkel. Der war sogar mit der feinst-verzahnten Scheibe noch zu groß. So setzten sich beide zusammen auf der Suche nach eine Lösung für das Dilemma Eingriffspunkte versus Langlebigkeit. Dabei durfte die Nabe auch nicht schwer werden, was eine echte Herausforderung war.

Das besondere an der Nabe, ist dass es unseren zwei Ingenieuren gelungen ist eine Lösung für dieses Dilemma zu finden. Die Nabe hat eine Scheibe mit mehr Eingriffspunkten als als herkömmlich bekommen. Eine Scheibe hat 64 Zähne. Die äußeren Scheiben sind um einem halben Zahn versetzt und somit liegt die totale Anzahl an Eingriffspunkte bei 128. Das resultiert in einen Leerweg von unter 3 Grad. Leerweg ist eurer Leserschaft vielleicht von früher bekannt, auf dem Kinderrad mit der Rücktrittbremse. Nach dem Bremsen trat man erst einmal in die Luft, bevor man Vortrieb erzeugte. Je technischer das Terrain, desto wichtiger ein niedriger Eingriffswinkel.

Die technologische Neuerung ist vor allem im technischen Bereich sehr relevant. Sprich: MTB, BMX, CX, Trail. Das hat mit den geringeren Eingriffswinkeln zu tun. Je technischer das Gelände, desto wichtiger wird ein direkten Antrieb. Allerdings bietet die Technik aufgrund der Lastenverteilung über mehreren Flächen auch in Punkto Lebensdauer für alle weiteren Anwendungen Vorteile.

Wir sehen da vorrangig Vorteile. Die Lieferketten sind so überschaubar, die Qualität besser zu kontrollieren und anzupassen, es ist nachhaltiger weil ressourcenschonender, etc etc. Nur die Fertigung von Prototypen erwies sich bis jetzt als aufwendiger. Da gibt es einige Anbieter aus Asien, die das sehr günstig machen können zu niedrigen Stückzahlen. Dennoch wollten wir das nicht, aus den bevor genannten Gründen. Ziel ist, die Produktion vollständig in eigener Hand im eigenen Werk zu haben.

Derzeit haben wir nur einen Vorgang, wofür ein Werkzeug benötigt wird: Lager Demontage und Montage vom Freilaufkörper. Dieses für beide Arbeiten einsetzbare Werkzeug werden wir auch mit anbieten. Alles andere ist tool-free, bzw. brauchst du nichts, was du nicht schon hast, wenn du selbst dein Fahrrad wartest.

Ideen haben wir genug, aber wir fokussieren wir erstmal auf das Double Ratchet System.

Danke für das nette Gespräch. Im Namen der gesamten Redaktion wünsche ich euch einen guten Start mit sattem Stereosound :-)

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