"Neugierig, prominent, mysteriös": Nils Brennecke über sein Schweinfurter Buch - Schweinfurt City

2021-12-13 12:07:45 By : Mr. Yong Bai

Warum sitzen in der Villa Rosa nur Männer? Ist ein Knödelschrot die Quelle des anhaltenden weltweiten Erfolgs der Schweinfurter Kugellagerindustrie? War Blue Klaus Professor, Multimillionär oder war er sehr arm? Diese und andere kuriose und mysteriöse Fragen beantwortet Buchautor Nils Brennecke in seinem neuesten Werk über seine Wahlheimat Schweinfurt. In einem Interview antwortete er, wie er als „Verrückter“ auf die Idee zu diesem Buch kam und woher das „Gschichtli“ kam.

Stadt Schweinfurt (SwC): Stellen Sie sich einfach vor: Wer sind Sie? Was machst du? Was haben Sie mit Schweinfurt gemeinsam?

Nils Brennecke: Hallo, ich bin Nils Brennecke und seit 25 Jahren in der Medienlandschaft Unterfrankens unterwegs: Moderator bei Radio Gong in Würzburg, Chefredakteur bei Prima Sonntag in Würzburg, Autor für verschiedene Medien in der Region, Herausgeber des Pop-Art-City-Plakats „Das Neue Schweinfurter“ und „Das Neue Würzburger“ und ist seit sieben Jahren Betreiber und Eigentümer des Deutschen Bunkermuseums in Schweinfurt.

Ach ja: Fast 20 Jahre lang leitete ich auch als geschäftsführender Gesellschafter ein mittelständisches Marketingunternehmen mit über 20 Mitarbeitern. Nach dem Verkauf habe ich dann versucht zu privatisieren, was wirklich schief gelaufen ist. Seitdem verantworte ich das Corporate Publishing bei Flyeralarm in Würzburg. Dort entwickle ich mit meinem Team Kundenmagazine für große und kleine Unternehmen. Und ich bin ein bisschen in der Immobilienbranche.

Ich bin aus Liebe nach Schweinfurt gekommen - Klassiker.

SwC: Sie haben ein Buch geschrieben: Worum geht es in dem Buch und wie sind Sie auf die Idee gekommen, ein Buch zu schreiben? Ist es Ihr erstes Buch?

Nils Brennecke: Mein neues und zwölftes Buch "Schweinfurt, die schönsten Geschichten der Stadt - kurios, prominent, geheimnisvoll" kommt auf 212 Seiten mit wirklich vielen tollen Geschichten aus und über Schweinfurt. Ich habe Kurioses und Mysteriöses recherchiert und auch einige Prominente in dem Buch versammelt. Da ist Blauer Klaus drin, der besonders den älteren Schweinfurtern etwas sagt. Und ich kläre die Frage, ob ein Knödelschrot einst der Ursprung des anhaltenden Welterfolgs der Schweinfurter Kugellagerindustrie war. Harry Gelbfarb hat als erster Deutscher hierzulande ein Fitnesscenter eröffnet und damit die Fitnessbewegung in Gang gesetzt – in Schweinfurt! Wahnsinn! Erstmals in einem Buch habe ich den Schweinfurter Battle Bowl Hit "Es Schörschle vo der Hadergass" veröffentlicht. Naja und allerlei Schimpfwörter aus Schweinfurt, sowie richtig schöne Sagen dürfen natürlich nicht fehlen.

„Schweinfurt, die schönsten Geschichten der Stadt – kurios, prominent, geheimnisvoll“ – das neue Buch von Nils Brennecke. Fotos: Nils Brennecke

Im ersten Lockdown, als alle schlecht gelaunt waren und ich ans Homeoffice gebunden war, dachte ich mir: Mann, ist das so schön hier, es gibt so viele Gründe nach Schweinfurt zu kommen - das muss man jedem sagen Nun gut, dann habe ich ein Buch draus gemacht. Ich kenne so viele, lach.

SwC: Woher hast du die Geschichten, die du in dem Buch erzählst? Oder wer oder was war deine Inspiration?

Nils Brennecke: Als Liebhaber des Essens hat man einen ganz anderen Blick auf die Stadt, in die man kommt. Du stellst Fragen, die die Einheimischen entweder nie gestellt oder längst vergessen haben. Durch mein Engagement beim Deutschen Bunkermuseum in der Ernst-Sachs-Straße konnte ich in den letzten Jahren viel Stadtgeschichte aufsaugen. Mein Netzwerk ist groß und ich kenne viele Leute, die mir jeden Tag viele dumme Sachen erzählen. Wunderbar.

Warum die Schweinfurter Schnüdel heißen

SwC: Gibt es eine ganz persönliche Lieblingsgeschichte?

Nils Brennecke: Es waren fast hundert Geschichten. Irgendwie sind sie alle toll. Ich habe es geschrieben, damit Sie etwas zum Schmunzeln haben. Einfach, nicht todernst. Um Himmels willen ist es kein Stadtgeschichtsbuch. Es ist Infotainment mit Zügen des Boulevards. Meine Recherche zu dem Artikel über Schweinfurt als Bordellstadt war sehr amüsant.

SwC: Können selbst eingefleischte Schweinfurter in Ihrem Buch etwas Neues entdecken?

Nils Brennecke: Das höre ich seit der Veröffentlichung vor einigen Wochen regelmäßig. Gerade diejenigen, die meinen, ihr Schweinfurt am besten zu kennen, geben zu, dies oder jenes noch nicht gehört zu haben. Das macht mich stolz!

SwC: Wie war das bisherige Feedback Ihrer Leser?

Nils Brennecke: Kritisiert wurde bisher nur, dass ich Schaeffler mit „ä“ statt „ae“ geschrieben habe. So etwas passiert. Das wird auch der Grund sein, warum sich der Leiter des Firmenstandortes Schweinfurt nicht für das Buch bedankt hat, das ich ihm geschickt habe. Wenn der Redakteur nicht von hier ist, wird er es nicht bemerken. Nun, besser mit ä als mit ü. Lachen ...

SwC: Sie haben das Buch selbst herausgegeben und eigens dafür einen Verlag gegründet. Wie ist das passiert?

Nils Brennecke: Ich habe die Buchidee einem Verleger in Köln angeboten. Aber sie beschwerten sich so sehr über meine Ideen und sagten zum Beispiel, dass die "Schweinfurter Rhön" zu bekannt und daher keine Geschichte wert sei. Sie verwechselten es mit der bekannten Rhön. Sie haben nicht verstanden, dass es um das Schweinfurter Oberland geht. Und sie fanden Gunter Sachs völlig falsch. Hey, das ist Deutschlands erster Playboy. Seine Familie hat Schweinfurt geprägt wie keine andere. Für mich war klar: Ich muss es selbst in die Hand nehmen. Also habe ich einen Verlag gegründet und mir einen Drohnenführerschein für coole Fotos gemacht. Dank des Engagements lokaler Unternehmen, darunter auch meines Arbeitgebers, konnte ich das finanzielle Risiko in Grenzen halten – trotz Corona. Nun, jetzt habe ich einen Verleger auf der Wange.

SwC: Werden weitere Bücher folgen?

Nils Brennecke: Das ist mein 12. Buch. Nach jedem Buch sagte ich: Ich werde nie wieder so viel arbeiten. Es ist daher nicht auszuschließen, dass ich zum 13. Mal mein Gelübde breche.

SwC: Wo kann man das Buch kaufen?

Nils Brennecke: Jede Buchhandlung in Schweinfurt hat es, auch Marktkauf und Rewe am Heckenweg. Auch die Tourist-Information und Pictura im Georg-Schäfer-Museum. Jede Buchhandlung in Deutschland kann es auch bei mir bestellen.

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