Neues Giant Trance X 29: Das eierlegende Wollmilch-Trailbike

2022-09-10 02:15:18 By : Ms. Rainbow Wu

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Giant Trance X 29: Giant meldet sich mit dem Trance X zurück im 29″-Trailbike-Genre. Das neue Bike wird wieder mit Carbon- oder Alu-Rahmen erhältlich sein, bietet 135 mm Maestro-Federweg am Heck kombiniert mit 150 mm an der Front und einer modernen Geometrie samt Flipchip. Hier alle Infos zu den neuen Modellen! 

Wie fährt sich das Giant Trance X 29 auf dem Trail – was sind Stärken und Schwächen des Trailbikes? Wir haben es herausgefunden – alle Details findest du hier im Giant Trance x 29 Test.

Mit dem Trance hat Giant bereits seit Jahren ein solides Trailbike im Programm – das allerdings nach wie vor auf 27,5″-Laufrädern rollt. Es folgte das leichte, aber etwas federwegs-arme Trance 29 – nun kommt mit dem Trance X 29 die konsequente Weiterentwicklung. Mit 135 mm Federweg am Heck und 150 mm an der Front schließt es die Lücke zum Enduro-Bike Reign 29 (zum Giant Reign 29 Test), an dem es sich auch in Sachen Geometrie orientiert. Diese hat Giant nun allerdings um einen Flipchip im Umlenkhebel erweitert. Zum Verkaufsstart Ende September sollen je drei Alu und Carbon-Modelle in vier Größen zu Preisen von 2.499 € bis 7.999 € in den Läden stehen. Wir haben bereits das Giant Trance X Advanced Pro 0 mit Fox Live Valve-Fahrwerk bei uns, hier findest du den Giant Trance X Advanced Pro 0 Test dazu.

Preis Trance X Advanced Pro 0: 7.999 € (UVP) Preis Trance X Advanced Pro 1: 4.999 € (UVP) Preis Trance X Advanced Pro 2: 4.100 € (UVP) Preis Trance X 1: 3.899 € (UVP) Preis Trance X 2: 2.999 € (UVP) Preis Trance X 2: 2.499 € (UVP)

Megadrive, Powercore, Boost, Overdrive … überfliegt man die detaillierte Präsentation zum Giant Trance X 29, ist man sich nicht sicher, ob hier ein neues Mountainbike oder eine Transformers-Actionfigur beworben werden soll. Ein Begriff wie „Powercore“ lässt zwar auf mehr hoffen als ein 92 mm breites Tretlager, aber es ist wohl tatsächlich einiges an Gehirnschmalz in das neue Trance X 29 geflossen. Das unterstreicht auch die Optik: Mit seinen sanft geschwungenen Formen, dem tief herunter gezogenen Oberrohr und dem wuchtigen Steuerrohr-Bereich sieht das Rad schon im Stand schnell aus. Die klassische Anordnung mit Maestro-Federungssystem und senkrecht im Rahmen stehenden Dämpfer verrät allerdings auf den ersten Blick, dass man es mit einem Giant zu tun hat. Bei den Carbon-Modellen besteht auch der Hinterbau aus leichter Kohlefaser und wird von zwei in dieselbe Richtung drehenden Links mit dem Hauptrahmen verbunden. Genau wie beim Reign 29 ist der obere Link mit Trunnion-Aufnahme bei allen Modellen in einem Hochdruck-Verfahren ebenfalls aus Carbon gefertigt und soll so besonders leicht und steif sein.

Neu für Giant ist der Flipchip, der gut versteckt zwischen Hinterbau und oberem Umlenkhebel sitzt. Dieser bietet zwei Positionen, welche die Geometrie leicht verändern. Bei der Umsetzung soll das hauseigene Downhill-Team behilflich gewesen sein – ein ähnliches Design hat man zuerst am 29″ Giant Glory-Prototyp 2019 im World Cup probiert. Neben dem Team – inklusive Mechaniker Colin Baily – hat Giant zufolge auch der ehemalige XC-Olympionike und Enduro-Racer Adam Craig wertvollen Input geliefert. Herausgekommen ist ein Rad, das einen guten Mix aus Steifigkeit für direkte Fahrmanöver und Nachgiebigkeit für ein gutes Gefühl auf dem Trail bieten soll. Natürlich war auch das Gewicht bei der Entwicklung nicht ganz unwesentlich: In M soll der Carbon-Rahmen 2.100 g, die Alu-Version 2.782 g wiegen. Unsere Waage zeigte beim Trance X Advanced Pro 0 13,45 kg Gesamtgewicht an, was sogar etwas über dem sehr leichten Reign 29 liegt und wohl dem Live Valve-Fahrwerk geschuldet ist. Damit bei all der Gewichtsersparnis die Haltbarkeit nicht zu kurz kommt, setzt Giant nun auf doppelt gedichtete Kugellager.

Natürlich werden alle Leitungen – inklusive den Live Valve-Kabeln – intern verlegt, allerdings nicht geführt. Wie bei anderen aktuellen Giant-Modellen auch treten die Kabel vor dem Dämpfer aus dem Unterrohr heraus und laufen oberhalb des Tretlagers gen Hinterbau. Die Bremse bleibt ab hier extern, das Schaltkabel wandert wieder in die Kettenstrebe. Diese wird nun von einem verbesserten, gerippten Gummi-Schützer überzogen, der die Geräuschkulisse gering halten soll. Auch der Schutz des Unterrohrs wurde überarbeitet und ist nun weiter nach oben gezogen. Im oberen Teil wird das Unterrohr von klarer Schutzfolie vor Schleifspuren bewahrt. Auf der Oberseite ist Platz für einen Trinkflaschenhalter – und im Fall des Advanced Pro 0-Modells die Live Valve-Batterie.

Bei der Geometrie orientiert sich das Trance X 29 ganz klar am großen Enduro-Bruder Reign. Es gibt vier Größen von S bis XL, die einen Reach-Bereich von moderaten 426 mm bis zu gewaltigen 519 mm abdecken. Dabei hält Giant allerdings auch am recht ordentlichen Reach-Sprung zwischen M und L fest – im tiefen Setting beträgt dieser 30 mm. Kombiniert werden die langen Rahmen mit modernen Stack-Werten deutlich über 600 mm und für Giant fast schon kurze 435 mm beziehungsweise 438 mm-Kettenstreben. Dank des neu eingeführten Flip Chips kann der Lenkwinkel zwischen moderaten 66,23° und modern flachen 65,5° liegen. Der Sitzwinkel bewegt sich dabei zwischen steilen 77,2° und 77,93°, das Tretlager wird um 30 oder 40 mm abgesenkt.

Ganze sechs Modelle wirft Giant zum Start auf den Markt – je drei auf Carbon- oder Aluminium-Rahmen-Basis. Highlight ist natürlich das Trance X Advanced Pro 29 0, das uns bereits zum Test erreicht hat. Dieses setzt nicht nur auf eine sehr auffällige Lackierung, sondern auch das seltene, elektronisch gesteuerte Fox Live Valve-Fahrwerk und möchte so die eierlegende Wollmilchsau sein, mit der man im Up- und Downhill Bestzeiten herausfährt. Für 8.000 € muss man allerdings einige Abstriche machen und erhält zwar ein Shimano XTR-Schaltwerk, größtenteils jedoch XT-Komponenten. Nur ungefähr halb so teuer sind die beiden Carbon-Modelle Trance X Advanced Pro 1 und 2. Beide setzen auf einen Mix aus SRAM GX und NX-Komponenten, wobei das teurere Modell ein Fox Performance- und das günstigere ein RockShox Select-Fahrwerk bietet.

Preis-Leistungs-mäßig interessant dürfte das 3.899 € teure Trance X 1 mit Alu-Rahmen, Fox Performance-Fahrwerk und Shimano XT und SLX-Komponenten sein. Für 2.999 € bekommt man mit dem Trance X2-Modell ein Bike, das dank Shimano SLX-Antrieb und Bremsen sowie Fox Rhythm und Performance-Fahrwerk immer noch bereit für anspruchsvolle Trails sein sollte. Das günstigste Modell, das Trance X3, kostet 2.499 € und bietet eine günstige RockShox-Federgabel mit Fox-Dämpfer sowie die SRAM SX-Antriebsgruppe. Alle Preise sind übrigens mit 19 % Mehrwertsteuer berechnet und bis Ende des Jahres in Deutschland durch die aktuelle Mehrwertsteuer-Senkung so noch ein paar Prozent günstiger.

Test: so fährt sich das Giant Trance X 29 auf dem Trail – das sind Stärken und Schwächen des Trailbikes! Alle Details findest du hier im Giant Trance x 29 Test.

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