Beim harten Kampf um neue Auszubildende gibt es beim Nadellager-Hersteller Koyo in Halle eine ungewöhnliche Aktion
Der Nadellager-Hersteller Koyo in Halle-Künsebeck stellt in diesem Jahr wieder vier Auszubildende ein. Bei einem Betrieb mit 550 Beschäftigten eigentlich keine Nachricht? In diesem Fall doch, denn die (noch) freien Ausbildungsplätze sind vor allem dem Einsatz des Betriebsrats-Vorsitzenden Thorsten Neermann zu verdanken. Das Europa-Management des japanischen Unternehmens wollte in Ausbildung eigentlich gar nicht investieren. Erst eine Flugblatt-Aktion im Betrieb und persönliche Gespräche führten zum schnellen Umdenken.
„Ich habe schon wenige Stunden nach dem Gespräch die Nachricht erhalten, dass wir doch ausbilden“, würdigt auch Personalchef und kaufmännischer Leiter Dieter Hohenbrink die Überzeugungsarbeit seines langjährigen Kollegen gegenüber des Europa-Managements. Denn Neermann vertritt nicht nur seine aktuellen Kolleginnen und Kollegen, sondern sorgt sich im Zuge der Mitbestimmung auch um die Zukunft des Standortes Künsebeck. „Ohne Facharbeiter werden wir auf lange Sicht nicht mehr existieren können,“ sagt er. „Wir haben hier einen Altersdurchschnitt von 48 Jahren, in naher Zukunft werden deshalb einige Kollegen in Rente gehen, die ersetzt werden müssen.“
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